Der diesjährige Tagesausflug unseres Geschichtsvereins ging im Nachgang zur Landshuter Hochzeit nach Burghausen und Raitenhaslach.
50 Geschichtsbegeisterte nahmen am Sonntag, den 10. September teil.
Längste Burg der Welt
In Burghausen wurde die mit 1051 Metern längste Burg der Welt geführt besichtigt. Hierzu wurde die Reisegruppe geteilt. Auf dem Fußmarsch durch fünf Vorhöfe bis in den Inneren Hof der Hauptburg wurde der Aufbau einer mittelalterlichen Burg und die Lebensweise in einer solchen von zwei Burgführerinnen erklärt.
Die landesherrliche Burg Burghausen war von 1255-1503 Zweitresidenz der in Landshut residierenden niederbayerischen Herzöge, so auch der Reichen Herzöge von Bayern-Landshut aus dem Hause Wittelsbach. Die prominenteste Bewohnerin der Burg war die polnische Königstochter Jadwiga, bekannt durch die Landshuter Hochzeit von 1475 mit Herzog Georg dem Reichen.
„Als sicherer Familienwohnsitz erfüllte sie in dieser Zeit vielfältige Funktionen: sie diente als Hofhaltung der Herzoginnen und Erziehungsort der Kinder, als Wohnsitz des Erbprinzenpaares und als Witwensitz. Die Reichen Herzöge von Bayern-Landshut verwahrten in der wehrhaften Trutzburg ihren Gold- und Silberschatz.“ (Bayerische Schlösserverwaltung)
Einige nutzten die Möglichkeit, das privat geführte Foltermuseum auf der Burg zu besuchen. Hier erhielten wir Einblicke in das Gerichtswesen früherer Jahrhunderte.
Grab der Landshuter Braut von 1475
Anschließend wurde im Klostergasthof Raitenhaslach eingekehrt. Hier nutzten wir die Gelegenheit, das 1803 säkularisierte Zisterzienserkloster zu erkunden. Die ehemalige Klosterkirche St. Georg, mit ihrer bedeutenden Rokokoausstattung, diente zahlreichen Adelsgeschlechtern aus dem bayerischen und österreichischen Raum als Grablege, so auch einigen Wittelsbachern, darunter die berühmte Landshuter Braut von 1475.
Bilder: Verein für Heimatgeschichte